Rechtstadt Danzig
Die Hauptattraktion der Danziger Rechtstadt
Danzig (Gdansk) hat viele Sehenswürdigkeiten, die meisten davon findet man in der Rechtstadt (Glowne Miasto), die südlich der Altstadt liegt. Alles befindet sich wenige hundert Meter voneinander entfernt.
Die Langgasse (Ul. Dluga) und der sich daran anschließende Lange Markt (Dlugi Targ) beherbergen die meisten Sehenswürdigkeiten und markieren die Hauptstraße der Rechtstadt und auch den Königsweg in Danzig. Dieser Bereich ist ebenso eine reine Fußgängerzone wie die Frauengasse (ul. Mariacka) die eine Parallelstraße ist, wie auch die quer laufende Flusspromenade.
Die beliebtesten Attraktionen der Rechtstadt
Sehenswürdigkeit: Langer Markt (Długi Targ): Hier wohnten einst die wohlhabendsten Bürger der Stadt
Das Grüne Tor (Brama Zielona) wurde 1571 fertiggestellt und ersetzte ein anderes Tor welches bereits im 14. Jahrhundert entstand. Es steht am Ende des Langen Marktes (Długi Targ) und bildet dort den östlichen Abschluss.
Bemerkenswert ist vor allem der prunkvolle Baustil welcher den in Osteuropa selten anzutreffenden flämischen Manierismus repräsentiert. Der Dresdner Architekt Hans Kramer entwarf das Tor, der Amsterdamer Baumeister Regnier, seinerzeit sehr berühmt, leitete die Errichtung von seiner Heimatstadt Amsterdam aus.
Das Grüne Tor in Danzig wirkt wie ein Schloss, es sollte einst auch eine Stadtresidenz für polnische Könige werden, falls sich diese in Danzig aufhalten würden. Diese Nutzung fand allerdings nahezu niemals statt.
Der Neptunbrunnen (Fontanna Neptuna) steht seit 1633 direkt vor dem Artushof.
Er wurde im Auftrag des damaligen Bürgermeisters Schachmann als Bronzeskulptur erbaut.
Dieser hatte die Inspiration auf einer Italienreise gewonnen. Abraham van-den Blocke entwarf den Brunnen, die Bildhauer Johann Rogge und Peter Husen fertigten die Neptunfigur an. 1634 erhielt der Brunnen sein eisernes Gitterwerk.
Das Goldene Haus (Złota Kamienica) auch als Speymannhaus und Steffenshaus bekannt, ist das prächtigste der alten Wohnhäuser in Danzig zumindest was die Außenfassade betrifft.
Es wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts gebaut und zeigt an der oberen Vorderfassade die Skulpturen von Kleopatra, Ödipus, Achilles und Antigone.
Der Bau geht auf den damaligen Danziger Bürgermeister Johannes Speymann zurück, der Entwurf stammt aus der Feder von Abraham van den Blocke.
Der Artushof (Dwór Artusa) liegt in der selben Häuserreihe wie das Goldene Haus.
Er entstand schon 1342 und wurde erstmals in der „curia regis Artusi“ aus dem Jahr 1350 erwähnt. Reiche Kaufleute und Adlige trafen sich hier zum Zeitvertreib aber auch um Geschäfte abzuschließen. Sie waren damals in örtlichen Brüderschaften zusammengeschlossen. Eine historische Biertheke aus jener Zeit ist erhalten, ab 1742 hatte die Danziger Getreidebörse hier ihren Sitz. Der Artushof wurde nach einem Brand 1476 neu aufgebaut, zunächst erhielt er einen spätgotischen, ab 1552 einen Renaissancestil. In dieser Form präsentiert sich das Gebäude noch heute. Das Glanzstück ist der über 10 Meter hohe Kachelofen aus dem 16. Jahrhundert im Inneren des Gebäudes. An den Fenstern finden sich Skulpturen von Themistokles, Scipio Africanus, Judas Makkabäus und Marcus Furius Camillus.
Das Rechtstädter Rathaus (Ratusz Głównego Miasta) markiert das andere Ende des Langen Marktes, von dort schließt sich die Langgasse an.
Das Rathaus stammt zwar aus dem späten 15. Jahrhundert, ein Vorgängerbau wurde jedoch schon um 1300 errichtet. 1556 brannte das ursprünglich gotische Rechtstädtische Rathaus ab, der dann folgende Neubau folgte dem Stil des Manierismus. Der 1561 aufgesetzte Turmhelm erhielt als Wetterfahne eine vergoldete Statue von Sigismund II. August. Das Wahrzeichen im Wahrzeichen ist das Uhrwerk im filigranen Turm, das über einen 14-stimmigen Carillon verfügt. Auch beim Rechtstädtischen Rathaus in Danzig war Hans Kramer aus Dresden am Werk.
Im Inneren ist insbesondere der Rote Saal dank wunderschöner Deckengemälde äußerst sehenswert.
Der Hof der St.-Georg-Schützenbruderschaft wurde 1487 – 1494 in Danzig am Kohlenmarkt errichtet, er weist einen quadratischen Grundriss auf. Das gotische Backsteingebäude mit seinen zwei Geschossen erhielt im Jahr 1566 ein erneuertes Dach, das die Figur des Drachentöters („Hl. Georg“) ziert. Die Schützenbruderschaft wurde in Danzig im Mittelalter gegründet und bestand bis 1798. Später übernahmen die Danziger Stadtbehörden das Haus, das in den 1890er Jahren im Originalzustand restauriert wurde. Heute hat der Polnische Architektenverband SARP seinen Sitz im Haus der Schützenbruderschaft.
Sehenswürdigkeit: Langgasse (Ul. Dluga)
Direkt im Anschluss an den Langen Markt, auch der Wohnsitz von wohlhabenden Bürgern der Stadt
Das Uphagenhaus (Dom Uphagena) besticht durch seine rote Fassade.
Die schmale Hausbauweise spiegelt die Bauweise aller Häuser in der Gegend gut wieder.
Heutzutage findet man ein Museum im Haus, dass sich der Ausstellung von Einrichtungsgegenständen aus früherer Zeit (vieles aus dem 18. Jahrhundert) widmet. Es finden auch immer wieder Musikaufführungen dort statt.
Das Goldene Tor (Złota Brama) auch als Langgasser Tor bekannt, steht am Eingang der Langgasse. Entstanden ist das von Abraham van den Blocke entworfene Tor zwischen 1612 und 1614. An gleichem Ort stand zuvor ein Tor aus dem 13. Jahrhundert im gotischen Baustil. Seit 1648 gibt es am Goldenen Tor auf beiden Seiten jeweils 4 Statuen. Diese stammen vom Graveur Jeremias Falck. Das Tor wurde übrigens erst 1957 erneut aufgebaut, da es im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde.
Dahinter erkennt man schon das davorstehende Vortor. Dieses Tor diente lange Zeit als Gefängnis, jetzt wird es als Bernsteinmuseum genutzt.
Hinter diesem steht dann noch das Hohe Tor, das somit den Königsweg abschließt.
Das Hohe Tor war lange Zeit die Einfahrt zur Langgasse, aufgrund der damaligen Befestigungsanlage.
In seiner italienischen Bauweise wurde es von Willem van den Blocke entworfen und 1588 fertiggestellt. Veränderungen gab es erst im 19. Jahrhundert (Verbreiterung der Einfahrt, Fassadenrenovierung) und es gab praktisch auch keine Schäden am Gebäude während des Zweiten Weltkriegs und danach.
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Rechtstadt
Die Frauengasse (Ul. Mariacka) liegt zwischen Marienkirche und Uferpromenade der Mottlau, für viele gilt sie als die schönste Straße in Danzig.
Auch hier stehen schmale und schön geschmückte Häuser mit ihren erhöhten Terrassen, die heutzutage zu Andenkenläden und Restaurants umgebaut wurden.
Hier werden viele Bernsteinprodukte verkauft, wer also solch ein Souvenir mitnehmen möchte wird hier fündig und wohl nirgendwo ist das historische Danzig besser zu erfühlen.
Die Gasse musste zwischen 1950 und 1970 komplett neu errichtet werden, da alles kriegsbedingt beschädigt war.
Das Frauentor (Brama Mariacka) befindet sich in der Frauengasse an der Uferpromenade.
Es schließt sich an das höhere Haus der Naturforschenden Gesellschaft, mit seinem Aussichtsturm an. Dort ist jetzt das Archäologische Museum untergebracht.
Das spätgotische Frauentor wurde bereits im 15. Jahrhundert erbaut.
Es musste aber um 1960 aufgrund der Kriegsfolgen erneut aufgebaut werden.
Die Markthalle (Hala Targowa) in Danzig entstand erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts und liegt an der Grenze zwischen Rechtstadt und Altstadt.
Es werden alle möglichen Dinge von Händlern mit mittelgroßen Ständen angeboten.
Man findet Lebensmittel ebenso wie Drogerieartikel oder Kleidung.
Die Marienkirche (Bazylika Mariacka) soll die größte Backsteinkirche der Welt sein. Sie ist 105 Meter lang und 66 Meter breit. Den rund 80 Meter hohen Turm kann man auch als Besucher besichtigen. Dies ist sehr zu empfehlen, da man von oben ein schönen Ausblick auf Danzig hat. Der Aufstieg mit seinen über 400 Stufen sollte man aber nur antreten, wenn man die nötige Fitness mitbringt, zudem ist eine gewisse Schwindelfreiheit von Vorteil. Knapp die erste Hälfte der Stufen erklimmt man durch eine enge Wendeltreppe, dann geht eine breitere Treppe am Turmrand bis nach oben.
In die Marienkirche passen 25.000 Personen, der Bau stammt aus dem Mittelalter. Die Kirche wurde von 1343-1502 von Baumeister Heinrich Ungeradin erbaut. Die Kirche war bis 1945 evangelisch, nach Kriegsende wurde sie katholisch. Direkt daneben ist die kleinere Königliche Kapelle.
Die Königliche Kapelle (Kaplica Królewska) wurde 1681 vollendet, um den Katholiken ein neues Gotteshaus zu schaffen. Ihren Namen erhielt sie wegen einer Spende des polnischen Königs Johann III. Sobieski, mit der dieser Bau erst begonnen werden konnte. Zudem entwarf vermutlich der königliche Architekt Tylman van Gameren die Kapelle im barocken Stil, deren Bauplastiken von Andreas Schlüter stammen. Bemerkenswert sind die Hauptkuppel mit der Flankierung durch zwei Seitenkuppeln und die seitlichen Giebelhäuser, dadurch prägt die Königliche Kapelle das städtebauliche Antlitz von Danzig.
An der Uferpromenade (Długie Pobrzeże), die sich am Rande des Flusses Mottlau (Motława) befindet, gibt es eine ganze Reihe von Restaurants und sehenswerten Bauwerken (wie zum Beispiel das Krantor).
Das Krantor (Żuraw) ist vielleicht das bekannteste Wahrzeichen der Stadt, es ist ein Backstein- und Holztor mit doppelter Kranfunktion. Der erste Bau, der allerdings als Vorgänger des heutigen Krantores gilt, wurde 1363 errichtet. Der Name entspringt dem Umstand, dass das Tor einen Hebekran hat der Güter heben konnte, was zur Schiffsabfertigung von Vorteil war. Heute ist das Tor ein Teil des Zentralen Meeresmuseums. Das erste Tor bestand noch vollständig aus Holz und wurde 1442 durch einen Brand zerstört. Die heutige Form stammt aus dem 15. Jahrhundert.
linke Seite:
Der Stockturm (Wieża Więzienna) wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts als Teil der Rechtstädter Befestigungsanlage erbaut und wurde später als Gefängnis benutzt.
ganz linke Seite:
Das Peinkammertor (Katownia) wurde im Anschluss gebaut. Hier gab es einen Gerichtssaal und Hinrichtungen fanden auch am selbigen Ort statt.
unten:
Das Wybrzeze Theater (Theater am Kohlenmarkt) wurde seit dem Erstbau um 1800 mehrmals komplett verändert. Das aktuelle Aussehen des Theaters geht auf einen Umbau in den 1960er Jahre zurück.